Gönnst du es dir manchmal kleine spontane Abenteuer, in denen du etwas ganz anderes tust als sonst? Kleine Auszeiten? Oder versinkst du oft im immer gleichen Alltags-Einerlei?
Neulich fuhr ich zu einem Termin in der Hamburger Innenstadt, der nicht so lange dauerte wie erwartet. Danach hatte ich zweieinhalb Stunden Zeit bis zu meinem nächsten Arbeits-Treffen. Normalerweise meide ich die Innenstadt, wenn es geht. Es ist mir zu voll.
Ich hatte keinen festen Plan, sondern ließ mich treiben.
Ich suchte nach einem leckeren Mittags-Snack und war in Gedanken noch bei dem Termin davor.
Ging durch Straßen, durch die ich lange nicht mehr gegangen war.
Fand etwas Schmackhaftes zu essen und beschloss, an die Aster zu gehen, um zu essen.
Es war zwar recht kalt, aber die Sonne schien – was nach den langen Regentagen echt toll war .
Die Aussicht war schön, an der Alster saßen auch andere Leute vor sich hin, auch einige Touristen.
Plötzlich veränderte sich meine Stimmung komplett.
Der Anlass für die Fahrt in die Stadt war Arbeit gewesen und auch mein späterer Termin wäre Arbeit, aber genau in jenem Moment, so ungeplant zwischen den Terminen, fühlte ich mich plötzlich wie im Urlaub.
Wie eine Touristin in der eigenen Stadt
Ich ging in ein Café, gönnte mit einen Cappuccino spezial mit Baileys 😉 (winzig, aber teuer), saß an einem Tisch mit Alsterblick und genoss die Aussicht.
Zeitlos, ohne Plan … jedenfalls für dieses Zeitfenster.
Nach einer halben Stunde oder so machte ich mich langsam auf in Richtung zum nächsten Termin. Ich wusste nicht genau, wie lange die Fahrt dauern würde.
Ich stieg gut gelaunt in einen Bus und als ich unterwegs den Botanischen Garten sah, stieg ich spontan aus. Es war immer noch eine gute halbe Stunde zu füllen.
Bei Planten un´ Blomen, dem großen Hamburger Botanischen Garten, tauchte ich ein in ein Frühlings-Blütenmeer aus Mandelbäumen, Tulpen, Stiefmütterchen, einer schönen Wasserlandschaft, Bäumen … und atmete erst mal tief durch.
DAS hatte mir gefehlt während der vielen Regentage!
Frische Luft. In der Natur sein. Okay, keine so wilde Natur, ein sehr schön angelegter Park, in dem ich nicht so oft bin. Es gab also einiges zu entdecken.
Ich wanderte ein bisschen herum und meine Stimmung stieg zusehends.
Nach einer halben Stunde ging ich wieder zur Bushaltestelle, setzte ich meinen Weg fort und kam pünktlich und bestens gelaunt bei meinem nächsten Termin an. Dieser Mini-Urlaub zwischen den beiden Arbeitsterminen war
Reinste Seelennahrung!
Und die Freude darüber hielt bis zum nächsten Tag an.
Ja, ich gebe es zu, ich schaffe es auch nicht ständig, im Alltag offen für solche kleinen Fluchten zu sein, aber es lohnt sich so sehr!
So eine Seelennahrung, eine kleine Auszeit, kann natürlich für jeden etwas anderes sein. Für mich war es das Gefühl von unverplanter Zeit und das In-der-Natur-Sein.
Und nun die Frage an dich:
Wann hast du dir das letzte Mal eine kleine kostbare Auszeit im Alltag gegönnt? Was hast du da gemacht? Und wie hast du dich danach gefühlt?
Ich freue mich auf deinen Kommentar.