Fällt es Dir leicht, Entscheidungen zu treffen oder schiebst Du sie endlos vor Dir her?
In meinem vorletzten Blog-Beitrag schrieb ich schon über Entscheidungen, darüber, dass es besser ist, überhaupt eine Entscheidung zu fällen, als endlos zwischen zwei oder mehr Möglichkeiten hin und her zu schwanken.
Bei einigen Themen fällt das wirklich schwer.
Ich bin ganz gut darin Entscheidungen zu treffen, weil ich schon vor vielen Jahren gelernt habe, dass mir eine klare Entscheidung Kraft gibt und ein langes Hin und Her-Geschwanke zwischen mehreren Möglichkeiten mich schwächt.
Bei vielen Gelegenheiten weiß ich auch sehr schnell, „aus dem Bauch heraus“, was ich will, welche der Möglichkeiten ich bevorzuge.
Aber natürlich passiert es mir auch, dass ein größeres Thema ansteht, für das ich nicht so schnell eine Lösung finde. Das ist manchmal auch gut, denn es gibt Entscheidungen, die sollte man wohlüberlegt und in Ruhe treffen.
Bei schwierigen Entscheidungen hilft eine Plus-Minus-Liste.
In so einer Liste schreibt man alles auf, was für oder gegen eine bestimmte Entscheidung spricht.
Ich habe diese Liste meistens gebraucht, wenn ich kurz davor war, etwas Neues, Unbekanntes zu wagen, mich aber noch nicht traute, den Schritt wirklich zu gehen.
In den beiden Fällen, an die ich mich gerade erinnere – einmal ging es um einen besonderen Umzug, das andere Mal um ein teures Coaching, das ich mir gern leisten wollte, – in diesen beiden Fällen hatte ich ein aufregendes Britzeln im Bauch, ich wollte das Neue wagen, zögerte aber noch, meine Pläne durchzuziehen.
Der Umzug war für mich damals wirklich ein großes Thema, da habe ich mir zusätzlich noch eine Coaching-Sitzung gegönnt. Bei dem anderen Beispiel, der teuren Ausgabe für einen Coaching-Kurs habe ich mich selber noch kinesiologisch behandelt. Dadurch konnte ich meine Wünsche und Ängste noch entspannter und deutlicher wahrnehmen.
In beiden Fällen habe ich mir mit den Entscheidungen Zeit gelassen, habe schließlich das Neue gewagt und es nicht bereut.
Die Plus-Minus-Liste: So sieht sie aus
Wenn Du magst, probiere es einfach mal aus: Nimm ein großes Blatt Papier und teile die Seite in zwei Spalten. Schreibe Plus und Minus oder auch Vorteile und Nachteile darüber.
Liste alle Punkte auf, die Dir zu Deinem Thema einfallen.
Es tut gut, die verschiedenen Argumente klar zu formulieren und aufzuschreiben. Damit sind sie aus dem schwammigen Kopfgewirr herausgelöst und stehen deutlich sichtbar auf dem Papier.
Außerdem wird gleich offensichtlich, wie viele Punkte auf der einen und der anderen Seite stehen.
Wenn es darum geht, etwas Neues zu wagen, so wie es bei mir der Fall war, dann gibt es oft mehr Punkte auf der Plus-Seite als auf der Minus-Seite. Es gibt gute Argumente für das Neue und einige wenige, die dagegen sprechen. Diese Negativ-Punkte sind meistens die Ängste, die Dich vor dem Unbekannten zurückschrecken lassen.
Falls auf der Minus-Seite viel mehr gewichtige Punkte stehen, dann ist die neue Idee wohl doch nicht so gut und Du kannst sie getrost fallen lassen oder abändern.
Wenn auf beiden Seiten ungefähr gleich viele Punkte stehen, dann ist es günstig, die Liste eine Weile liegen zu lassen und sie etwas später noch einmal hervorzuholen.
In die Punkte hinein spüren
Gut ist es, sich dafür wirklich Zeit zu nehmen und vorher zur Ruhe zu kommen. Dann schau Dir die einzelnen Punkte nacheinander genau an und nimm wahr, wie sie sich anfühlen.
Wie wichtig ist Dir das? Fühlst Du Dich dabei gut?
Du brauchst Dich damit nicht zu beeilen, lass die Liste danach ruhig wieder eine Weile liegen und mache das Ganze später noch einmal.
Nimm Dir vor, zu einer guten Entscheidung zu kommen.
Solltest Du nach dem Schreiben der Liste und dem wiederholten Durchgehen der Punkte noch immer feststecken, dann brauchst Du vielleicht eine zusätzliche Unterstützung. Jemand, der von Außen auf Dich und Dein Thema schaut, kann Dir wahrscheinlich helfen, die Dinge klarer zu sehen.
Dann triff Deine Entscheidung – klar und kraftvoll!
Und übrigens … gerade, wenn es um etwas Neues geht, das Du Dich noch nicht so recht traust, dann bedenke auch, dass Du in ein paar Jahren, vermutlich lieber an aufregende Abenteuer zurückdenkst als an verpasste Gelegenheiten.
Selbst die Dinge, die uns früher einmal sehr peinlich waren, wenn irgend etwas gründlich schief ging, sind doch später eher amüsant und geben noch Stoff für lustige Erzählungen unter Freunden ab.
Ich wünsche Dir gute Entscheidungen!