Ich nehme mal an, auch in Deinem Leben gibt es ein paar Dinge, die Du schon immer einmal tun wolltest? Eine Weltreise machen, ein Instrument spielen lernen, kündigen und einen interessanteren Job machen oder gleich ganz auswandern …
Ja, es könnte so schön sein, Neues auszuprobieren, wenn da nur nicht immer der verflixte Alltag wäre mit seinen üblichen Anforderungen: Geld verdienen, das Heim in Ordnung halten, sich um die Familie kümmern – je nachdem, wie Du so lebst.
Vielleicht mag es auch Dein Chef nicht, wenn Du länger als zwei Wochen Urlaub nimmst (wenigstens war das bei mir früher im Verlag so). Und nach Feierabend oder am Wochenende bist Du zu müde, um dich noch zu etwas Besonderem aufzuraffen.
So verstreicht die Zeit, vergehen die Jahre, Du wirst älter und denkst inzwischen vielleicht, dass Du für den einen oder anderen Traum jetzt schon zu alt bist.
Denk das nicht!
In meiner Kindheit waren in solchen Fällen Sätze wie: „Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will“ und „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ in Mode. – Ich fand aber schon immer, dass das billige Ausreden waren, um nichts Neues mehr anzufangen.
Nicht, dass es falsch wäre, sich in seinem täglichen Einerlei gemütlich einzurichten und damit zufrieden zu sein. Wenn jemand mit seinem Alltagsleben glücklich ist, – umso besser!
Aber dieses Herumgerede oder womöglich Gejammere: „Ach, ich würde ja so gerne mal XYZ aber … “ Das sollte man dann auch lassen.
Entweder oder.
Vielleicht habe ich es da leichter. Ich bin in einem Feuerzeichen geboren und wenn ich mich für eine Idee entzünde, dann bin ich Feuer und Flamme und erst mal eine Weile lang nicht davon wegzukriegen.
Insofern kostet es mich keine Überwindung, meine kleineren und größeren Träume auszuleben, zum Beispiel :
Ins „Indianerland“ reisen, diverse Zelt-Safaris in der menschenleeren Wildnis von Botswana erleben, eine größere Unabhängigkeit von der Brille genießen, Ballett tanzen, Musik machen und vieles andere.
Vor sechs Jahren kam ich plötzlich auf die Idee, dass jetzt der Zeitpunkt war, um meinem Klavier-Traum näher zu kommen (Ich habe immer gesagt, dass ich spätestens mit 60 Klavier lernen würde und wurde dafür oft belächelt. Was Hänschen nicht lernt und so …).
Ich weiß nicht mehr, was der Auslöser war. Mitten in eine nicht so tolle Zeit und einen langweiligen Büro-Job-Vormittag schlug der Ideen-Blitz ein:
KEYBOARD SPIELEN! dachte ich nur. Ich rief sofort eine Freundin an, die ein altes Keyboard auf dem Boden stehen hatte, ein paar Stunden später zerrte ich das schwere Ding schon durch U-Bahn und Bus zu mir nach Hause, bestellte noch schnell im Buchladen ein Lehrwerk.
Und los ging´s!
Kurz darauf habe ich mir ein eigenes schickes Keyboard gekauft und noch mehr Bücher.
Die nächsten drei Jahre habe ich intensiv geübt und hatte meinen Spaß dabei. (Eine Zeitlang war ich fasziniert von der Vorstellung, eine Karriere als Alleinunterhalterin zu starten, aber das hat sich wieder gelegt 😉 ).
Dann kam irgendwann der nächste Musik-Blitz-Einschlag: Ich wollte unbedingt auch Gitarre spielen lernen und dazu singen. Gedacht, getan. Gitarre geliehen, mich beim VHS-Kurs angemeldet, die ersten Wochen geübt und gespielt, so lange es die schmerzenden Fingerkuppen aushielten, bis endlich die Hornhaut wuchs.
Inzwischen bin ich wohl Lagerfeuer-tauglich. – Zum Keyboard-Spielen bin ich dann nicht mehr so viel gekommen, aber das ist inzwischen sowieso nicht mehr so spannend: Irgendwann muss ein richtiges Klavier her und richtiger Unterricht – wie gesagt: spätestens mit 60 😉 .
Nicht jedes Wunsch-Ziel muss man für ewig machen.
(Müssen muss man ja sowieso nicht). Es reicht schon, es eine Weile getan zu haben, der Traum hat sich erfüllt, Du bist an einem neuen Punkt, hast Dich entwickelt und daraus ergibt sich vielleicht wieder etwas anderes.
Natürlich erreiche ich auch nicht mal eben alle meine Ziele. Ich habe kein Haus am Meer oder Ähnliches (noch nicht, jedenfalls ;-)). Es ist nicht so, dass sich alle Träume mal eben – schwups – realisieren lassen. Manchmal braucht es schon eine gewisse Konzentration und Anstrengung, um äußere und innere Blockaden (Glaubenssätze) aus dem Weg zu räumen.
Aber ich orientiere mich in meinem Leben gerne an meinen Vorlieben, an den Dingen, die mich interessieren und inspirieren und so ist es immer wieder spannend und erfreulich.
Einige meiner Träume habe ich gar nicht aktiv verfolgt. Sie standen sozusagen auf meiner inneren Liste von Dingen, die ich toll fand, irgendwann ergab es sich, ich musste nur zugreifen!
So war das zum Beispiel mit dem Ballett. Ich fand es immer soooo toll, aber da ich als Kind keinen Unterricht hatte, dachte ich, der Zug wäre abgefahren …
Ich hatte aber seit ich 16 war, immer mal wieder mit Jazztanz zu tun und als ich dann im zarten Alter von 28 Jahren auf einer Musical-Schule landete, wo ich nicht nur Jazztanz machen konnte, sondern auch mit Ballett und Steptanz anfangen, war ich im siebten Tänzer-Himmel!
Der Zug war eben nicht abgefahren!
Natürlich konnte ich keine berühmte Prima Ballerina mehr werden, aber jede Menge Freude am Tanzen haben und damit die alte Sehnsucht auflösen.
Meine Traum-Liste ist noch lang, aber das macht mir keine Sorgen. Die Dinge, die mir wichtig sind, die werde ich tun und genießen!
Also, wovon träumst Du? Und wann machst Du Deine Träume wahr?
3 Tipps zur Traum-Erfüllung
1. – Mache eine Liste
Hast Du noch unerfüllte Träume? Welche sind das?
Schreibe alles auf, was Dir einfällt. Egal, wie realistisch die Verwirklichung jetzt ist.
Danach schau die einzelnen Punkte noch einmal an. Markiere Deine wichtigsten Traum-Ziele.
Wenn Du magst, kannst Du für die wichtigen Wünsche einen Erfüllungs-Termin dazusetzen (zum Beispiel in 1 / 5 / 10 Wochen / Monaten / Jahren).
2. – Was kannst Du heute tun, um Deinem Traum näher zu kommen?
Suche Dir Deinen liebsten Traum aus, auch wenn er in weiter Ferne zu sein scheint und überlege, was Du tun könntest, um diesem Traum ein Stückchen näher zu kommen.
Es kann ein winzig kleiner Schritt sein … Morgen oder nächste Woche gehst Du noch einen Schritt und dann noch einen und noch einen …
3. – Höre nicht auf Miesmacher!
Inzwischen lasse ich mich nicht mehr von irgendwelchen Miesmacher-Kommentaren beirren. Es ist nämlich interessant: Wenn ich begeistert (Feuerzeichen) von meinen Plänen und Ideen schwärme, fühlen sich immer irgendwelche Leute berufen, mir das schlecht zu machen oder auszureden:
„Das ist aber schwer / viel Arbeit.“
„Als Erwachsener lernt man das nicht mehr so leicht.“
„Mal sehen, wie lange du dabei bleibst …“
„Na, im Moment ist das ja wohl unrealistisch!“
(BUUUH!)
Ich habe mich oft gefragt: WARUM reagieren die Leute so? Was bringt sie dazu, jemanden, der gerade voller Freude von einer tollen Idee erzählt, zu dämpfen???
Ich vermute mal aus Neid. – Weil sie selbst es nicht schaffen, ihre Träume zu verwirklichen. Weil sie zu träge sind und lieber rumjammern.
Also:
Lass dich nicht beirren.
Es sind deine Träume.
Die anderen müssen sie nicht verstehen.
Du bist es wert, Dich selbst glücklich zu machen.
Also fang an!