Schiebst du unangenehme Aufgaben lange vor Dir her, bist dann mehr und mehr genervt und hast immer weniger Lust, damit anzufangen?
Bei mir steht demnächst die Steuererklärung an und damit auch die gesamte Buchhaltung, – nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung, aber in den letzten Jahren habe ich mich damit ganz gut arrangiert.
Ich habe nämlich herausgefunden, dass für mich die Strategie der kleinen Schritte, ich nenne es die Häppchen-Methode, gut funktioniert.
Anstatt wie früher alles ewig vor mir herzuschieben, wobei das unangenehme Gefühl im Magen und der Zeitdruck steigt, fange ich jetzt einfach an und zwar mit einem winzigen Häppchen (je unangenehmer und schrecklicher die Aufgabe, desto kleiner kann das Häppchen sein)
Bei der Steuererklärung heißt das also:
Als erstes installiere ich mein Steuerprogramm und übernehme und aktualisiere die Stamm-Daten. Das ist nicht besonders komplizier, kostet mich höchstens eine Viertelstunde und reicht als erstes Häppchen.
Ich habe angefangen und bin stolz darauf!
Im besten Fall schaue ich mir das Ganze gleich am nächsten Tag wieder an und suche einen kleinen Teilbereich aus – Bürobedarf und Portkosten zum Beispiel. Absolut überschaubar, absolut kein Ding! Recht schnell erledigt und ich kann es abhaken!
Gutes Gefühl.
Vielleicht mache ich an dieser Stelle Schluss. Oft bin ich aber schon so in Schwung und nehme ich mir vielleicht noch die Telefonkosten vor, auch kein großes Problem.
Wenn ich das Programm das nächste Mal wieder öffne, bin ich schon mittendrin. Ich arbeite zuerst die kleinen, harmlosen Posten ab. Die etwas komplizierteren nehme ich mir einzeln vor und mit Konzentration. Wenn ich aber schon so gut dabei bin, geht das meistens auch leicht von der Hand … und es ist ein absolut entspanntes Gefühl!
Keine Spur von Druck. Es bringt sogar Spaß!
Meistens bin ich dann recht schnell an dem Punkt, wo ich sehe, dass gar nicht mehr viele Posten übrig sind, dass ich bald fertig bin! Oft kann ich das dann gar nicht fassen, weil es vorher in meiner Vorstellung so groß schien.
Auf diese Weise habe ich Steuererklärungen und ähnlich lästige Aufgaben in den letzten Jahren ganz gut erledigt bekommen.
Den Haushalt bändigen
Ein anderes Beispiel: der Haushalt.
Ich habe in zwei Stunden einen Termin und will etwas für den späten Feierabend vorkochen. Eigentlich will ich auch ein bisschen klar Schiff machen (wie die Hamburger sagen), aber viel Zeit bleibt ja nicht mehr. Also wähle ich ein Zeitfenster, z.B. 30 Minuten. Die sind jetzt für den Haushalt reserviert. Nur die.
Ich werde mich nicht damit aufhalten, von Hundertsten ins Tausendste zu kommen, zu überlegen, was ich alles noch putzen und mal wegräumen sollte, nein , während das Gemüse dünstet, gucke ich nach den wichtigsten Prioritäten und halte mich ran, sie in dem Zeitrahmen zu schaffen.
Und siehe da: Ich schaffe eine ganze Menge und es war überhaupt nicht schlimm. Einfach eine halbe Stunde lang konzentriert und zügig gearbeitet und gute Ergebnisse bekommen!
Noch ein Beispiel: zu Hause trainieren
Eigentlich will ich zu Hause an mindestens drei Tagen pro Woche ein bisschen Gymnastik machen. Aber in manchen Phasen habe ich einfach keine Lust und hänge lieber schlapp auf dem Sofa rum.
Meine Methode: Ich mache einfach nur einen kleinen Teil eines Trainings-Programms, zum Beispiel nur 7 Wiederholungen pro Übung. – Das dauert allerhöchstens 10 Minuten, ist nicht anstrengend und immerhin werden die Muskeln durchblutet und die Haltung aufrechter.
Das Gleiche funktioniert natürlich auch, wenn man für eine Prüfung lernt, es gibt viele Möglichkeiten.
Also, natürlich klappt bei mir auch nicht immer alles perfekt, aber die Häppchen-Methode hat mir schon oft geholfen … Wenn Du Lust hast, probiere es doch auch mal aus …
Und was sind Deine Tricks, um unliebsame Aufgaben zu erledigen oder schiebst Du noch auf der langen Bank herum?
Ich bin gespannt auf Deinen Kommentar.