Was für ein Mensch willst du SEIN ?

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Wir fragen uns so oft, was wir HABEN wollen, manchmal auch, was wir TUN mögen, – aber WIE wir SEIN wollen eher selten.

Zumindest habe ich das bei mir vor ein paar Jahren festgestellt, als ich eine Übung machte, bei der diese Reihenfolge auf den Kopf gestellt wurde.

Was für ein Mensch bist Du? Gehören Deine Eigenschaften wirklich zu Dir, oder hat man Dir als junger Mensch nur eingeredet, dass Du so oder so bist?

Wie bist DU wirklich?

Welche Wesensarten oder Eigenheiten gehören zu Dir?

Willst Du so SEIN?

Hast Du diese Eigenschaften jemals in Frage gestellt?

Wenn wir aufwachsen, bekommen wir von den Erwachsenen um uns herum bestimmte Stempel aufgedrückt: „Lisa ist ein aufgewecktes Kind.“, „Paul ist etwas langsam.“, „Nina kann nicht rechnen.“, „Sanne ist unfähig, sich zu konzentrieren.“ …

Wir werden – je nachdem wie Eltern, Verwandte, Lehrer, Nachbarn unser Verhalten einschätzen und bewerten – in irgendwelche Schubladen gepackt.

Als Kinder glauben wir das natürlich:

So BIN ich.

Es klingt wie eine unveränderliche Tatsache.

Das stimmt aber nicht!

Das, was wir lernen WOLLEN, können wir lernen. Und wenn wir es wollen, uns für eine Sache begeistern, dann werden wir es sicherlich auch lernen können.

Vielleicht nicht perfekt.

Vielleicht wird aus Dir nie ein Mathe- oder Klavier-Genie, aber was soll´s? Die Dinge, die Du in deinem Leben brauchst und tun willst, die wirst du schon bewältigen.

Mittelmäßig ist auch okay.

Und wenn es um innere Eigenschaften geht, wie herzlich zu sein, entspannt, kritik-fähig, großzügig, kreativ oder was es sonst noch so alles gibt, dann kann man die auch entwickeln. Wenn man es will …

Ein Beispiel von mir:

In meiner Seh-Lehrer-Ausbildung lehrte uns Janet Goodrich, unsere beiden Gehirnhälften – linke und rechte – zu benutzen und zu integrieren. Wir heilten alte Glaubensmuster, die besagten, dass wir nicht kreativ wären. Sie regte uns an, Bilder zu malen, zu tönen und zu singen, Theater zu spielen …

Vorher hatte ich immer gedacht, dass ich kein kreativer Typ wäre, ich konnte ja nicht malen und zeichnen; öffentlich zu singen traute ich mich nicht, ich spielte auch kein Instrument. – Dass ich im Schul-Theater immer eine 1 hatte, musikalisch war und schon immer gut und gerne getanzt hatte, fiel in meinem Selbstbild irgendwie unter den Tisch.

Nun, Janet änderte das, indem sie uns ermutigte, uns spielerisch auszudrücken, ohne Bewertungen oder Leistungsdruck. Sie schaffte es, uns die Freude am eigenen Ausdruck zurückzubringen.

Ich fing ganz vorsichtig an, ein neues Selbstbewusstsein zu entwickeln, mich mehr zu trauen, mich authentischer auszudrücken.

Es war ein wunderbares Gefühl, eine ganz neue Welt öffnete sich.

Nach der Ausbildung war ich wieder zurück im Arbeitsleben, im Verlag, wo ich als Chef-Redakteurin eine Film-Promotion-Zeitung organisierte. Da war das Thema Bewertung noch nicht abgeschafft und authentischer Ausdruck war auch nicht so gefragt …

Bei der Planung eines neuen Produktes wurden alle leitenden Mitarbeiter zusammengerufen, um die ersten Vorschläge der Graphiker zu begutachten und Brainstorming zu machen.

Als ich meine Meinung dazu abgab, meinte mein Chef: „Ach, für so kreativ halte ich dich gar nicht!“

Laut sagte er das. Vor allen anderen.

Autsch!

Da war sie wieder. Die alte Denkweise. Kein so schöner Moment.

Glücklicherweise habe ich die Denkweise überwunden, – und diesen Chef und die Firma auch 😉 .

Inzwischen weiß ich, dass ich kreativ bin, neue Bilder, Geschichten, Strukturen in die Welt bringen kann, die vorher nicht da waren. – Und ob jemand anderes das nun auch so sieht (und sich dafür genauso begeistert wie ich) , ist mir gar nicht mehr so wichtig …

Zurück zum SEIN und den persönlichen Eigenschaften:

Hast Du Dir schon einmal überlegt, wie du SEIN willst?

Am besten schnappst Du Dir ein Blatt Papier und machst eine Liste:

Wie bist Du jetzt?

Welche Eigenschaften, die Du jetzt schon auslebst, gefallen Dir?

Was willst Du verändern?

Welche neuen Eigenschaften möchtest Du entwickeln?

Such Dir eine aus und spiele damit herum. Was könntest Du tun oder lassen, um so zu sein, wie Du es gerne willst?

Ich freue mich auf deinen Kommentar.

… Und eines steht sicher fest:

So wie Du jetzt bist – mit all Deinen Macken und Kanten – bist Du sicher schon ganz wunderbar!

Ich wünsche Dir eine schöne Woche

Deine Angela

2 Gedanken zu „Was für ein Mensch willst du SEIN ?“

  1. Sehr interessanter Artikel. Hoffe Sie veröffentlichen in regelmäßigen Abständen solche Artikel dann haben Sie eine Stammleserin gewonnen. Vielen dank für die Informationen.

    Gruß Anna

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